Jugendstücke

Jugendstücke? Wer soll das sein, die Jugend? Das Erwachsen­werden kann sich heute leicht bis zum Vor­ruhe­stand hinziehen, um bald darauf wieder ins Kind-Sein über­zugehen. Jugend­lich­keit und Renten­bezug schließen sich nicht länger aus. Was aber macht ein »Jugend­stück« dann zum Stück für Menschen zwischen 12 und 18?

Die Jugendstücke von Thilo Reffert haben jeweils ein Thema, dem sie sich widmen, eine thema­tische Fokus­sierung, die im Theater sonst nicht vorkommt oder wenigs­tens unschärfer ist. Refferts Jugend­stücke thema­tisieren den Umgang mit Alkohol in Flasche leer, den Umgang mit der Ver­gangen­heit in Unkraut vergeht nicht, den Umgang mit Anderen in Bilge Nathan oder zuletzt die Kräfte digitaler Welten in Let's Play: Reality. Ihr Ort ist oft die kleine Bühne oder das Klassen­zimmer, ihre Personage ist klein, die Auf­führungs­dauer begrenzt und anschlie­ßende Gespräche sind nötig oder doch möglich.

Abweichend davon ist 1848. Die Geschichte von Jette und Frieder nach dem gleich­nami­gen Roman von Klaus Kordon in jeder Hinsicht breiter gefasst.