Romeo und Julia

in 3.000 Zeichen

Ein Drittel kann immer weg, lautet eine drama­tur­gische Weisheit. Meist wird sie mit einer zweiten Weisheit belegt: Was gestri­chen ist, kann nicht durch­fallen.

Richtig ist: Autoren meinen, es käme aufs Schreiben an. Wenn Autoren ihre Texte über­arbeiten, werden sie vor allem hinzu­fügen – mehr schreiben eben. Regis­seure dagegen wissen, es kommt aufs Weglassen an. Da sie jedoch nichts weglassen können, was zuvor nicht dastand, sind beide einander aus­schlie­ßende Posi­tionen – zusammen gedacht – richtig: Dialektik works.

Viele Kürzungen sind bloße Strei­chungen. Die vor­lie­gende Kürzung des Shake­speare-Stückes geschah nicht mit dem Rotstift, sondern mit dem Bleistift. Heraus­ge­kommen ist keine Abkürzung zur schnel­leren Text­kenntnis, sondern eher eine Minatur, von der man desto mehr hat, je näher man dem Original schon war. Viel Spaß damit.

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