Ronny von Welt

Eine übertrieben wahre Lügengeschichte Uraufführung Tübingen 2015 Eingeladen nach Mülheim 2016 Gefördert mit dem Stipendium zum Deutschen Kindertheaterpreis 2014

Ronny hat schon alles probiert: Fußball, Karate, Schlag­zeug, aber es hilft nichts, er ist eine Pfeife. In der Schule sowieso, Rechnen ist eine Qual, Lesen eine Strafe. In der Klasse hat er keine Freunde. Er ist nicht mal der Bruder von irgendwem. Ein paar Mal hat er versucht, mit Angeben weiter­zu­kommen: Sein Fahrrad wäre schneller als ein Auto. Ja klar, sagen seine Nicht-Freunde, wenn überall Stau ist.

Auf dem Heimweg verläuft sich Ronny. Er gerät in ein »Anita­quadrat«, einen Laden voll mit alten Büchern. Hier stößt er auf die Geschich­ten des Barons von Münch­hausen. Ronny klaut das Buch und adoptiert den Baron als Opa. Mit dessen Erleb­nis­sen gewinnt er Auf­merk­sam­keit – bis die Sache auffliegt. Ronnys Mutter hat es gleich gewusst, sie will, dass er die Schule wechselt. Was wird Ronny tun?

Die Erzählweise des Stückes ist einer Münch­hausen-Geschichte nach­empfun­den: Ein fürchter­licher Wolf springt auf Münch­hausen zu. Der unbe­waff­nete Baron stößt ihm im Reflex die Faust in den Rachen. So stehen sie, Aug in Auge, keiner weicht. Münch­hausen fasst immer tiefer und dann – zieht er kräftig und dreht den Wolf auf links, wie einen Handschuh. Das Stück Ronny von Welt ist die Umkehrung dieses Prozesses, der Wolf wird wieder auf rechts gedreht. Alles ist erfunden und wahr zugleich. Alles klar? Nein? Gut.

Ronny von Welt ist mit Unterstützung des Stipen­diums zum Deutschen Kinder­theater­preis 2014 entstanden. Die Entstehung ist vom Kinder- und Jugend­theater­zentrum in der Bundes­republik Deutschland, Frankfurt am Main, mit Mitteln des Bundes­ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert worden.