Open Werther, nach Goethe

Uraufführung Aalen 2016

1775. Goethes erstes Drama, Götz von Ber­li­chin­gen, hatte ihn bekannt gemacht, Werther, sein erster Roman, berühmt. Herzog Karl August hat Goethe nach Weimar ein­ge­laden. Nun sitzt er in der Provinz und ballt seinen Faust zusammen, doch vorläufig droht dem Dichter in Weimar eine Politiker-Karriere.

Johann Friedrich Weygand, Goethes Verleger, hat am Werther gut verdient. Nun bringt er seinen Autor dazu, eine Fort­setzung zu schreiben, die Briefe Char­lottes. Was die junge Frau, die von Werther so heftig und unglück­lich geliebt wird, ihrer Freundin Henriette Braunfels schreibt, diktiert Goethe seinem Verleger in die Feder. Doch als die Konse­quenz der Erzählung Lottes Tod fordert, bricht Goethe ab und ver­nich­tet das Manuskript.

So war Weygand 1775 gezwungen, das ganze Werk aus dem Gedächt­nis zu notieren. Goethe jedoch unter­drückte eine Ver­öffent­lichung und als Weygand 1806 starb, brachte er das Manus­kript an sich und ver­steckte es. Erst durch den Brand der Anna-Amalia-Biblio­thek im Jahre 2004 kam das Manus­kript ans Tages­licht. Es wurde im Buch­wissen­schaft­lichen Institut in Leipzig aufwendig rekonstruiert.

Goethes Urfaust, das andere Manus­kript, an dem der Dichter 1775 schrieb, tauchte fünf­und­fünfzig Jahre nach seinem Tod auf, 1887. Das Lotte-Fragment Open Werther wäre beinahe nie erschienen.


Open Werther ist im Rowohlt Verlag als E-Book erschienen:

Open Werther