Auf die Fresse

MDR, 2018

Der TSC Porta 1897 und die BSG 03 Berlin spielen nicht in einer Liga. Das hält die Ultras beider Vereine aber nicht davon ab, ihre Fan­feind­schaft zu pflegen. Als sich an einem Sonntag die Anfahrts­wege ihrer Fanbusse kreuzen, kommt es an der A2 zu einer Massen­schlägerei. Dabei wird ein Porta-Fan lebens­gefähr­lich verletzt, Florian.

Als die Polizei am Tatort eintrifft, sind die Berliner auf und davon. Also sollen Ober­kommissarin Annika de Beer und ihre junge Kollegin Caroline Griem die Porta-Fans befragen, deren Bus an der Tank­stelle gestoppt werden konnte. Doch obwohl der Verletzte selbst Porta-Fan ist und vor allem Berliner Ultras als Täter vermutet werden, treffen die beiden Ermittler­innen auf eine Mauer des Schwei­gens: »Paul und Paula halten das Maul.«

Wie reagieren Annika und Caro, wenn jedes Gespräch (die Mutter der Porzellan­kiste im Krimi wie im Hörspiel überhaupt) sabotiert oder ver­weigert wird? Hilft ihnen der szene­kundige Beamte Dirk Görner, der aus NRW mit nach Magdeburg gereist ist, um sich selbst ein Bild von Hüpfgate zu machen?

Unterdessen verlieren die Ärzte den Kampf um Florians Leben. Nun geht es um mehr als gefähr­liche Körper­ver­letzung – ein Toter ist ein Toter zu viel! Und in wenigen Tagen werden die beiden Vereine in einem Pokal­spiel auf­einander treffen – ebenso wie ihre ver­feindeten Fans.

Görner, der Zivil­bulle, sagt über »seine« Ultras: »Die haben nichts über sich als das Stadion­dach und ab und zu eine Block­fahne. Und ihr Gewissen.« Und obwohl der Fall juris­tisch einwand­frei gelöst wird, fühlt es sich für die Polizei an wie ein Schlag in die Fresse.

Der zehnte Tatort von Thilo Reffert wurde im Januar 2018 im Schau­spiel­haus Magdeburg in einer Lesung vor­gestellt.

Illustration Jürgen Frey zum Radio-Tatort »Auf die Fresse« von Thilo Reffert Illustration: Jürgen Frey